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Nele`s Geschichte

Im Februar 2006 musste ich mich von meinem geliebten Collie Nemo verabschieden. Er hatte mich über 9 Jahre begleitet und ich war verständlicherweise sehr traurig. Erst dachte ich, nun könne ich mir keinen Hund mehr holen, da ich ja auch ganztags arbeiten ging, zwar zwei Stunden Mittagspause hatte, aber die Fahrt nach Hause einfach zu weit war, das ging aus Kostengründen nicht.

So surfte ich dann im Internet ständig auf privaten Hunde-Homepage-Seiten. Ich lernte nennte Menschen kennen und meldete mich auch in einem Hundeforum an. Dort gab es dann auch mal ein Forumstreffen und ich war als Einzige ohne Hund dabei. Das hat mir nichts ausgemacht, aber es fehlte doch etwas...

Mitte des Jahres 2007 war meine Sehnsucht nach einem vierbeinigen Gefährten dann so groß (ich hatte in der Zwischenzeit von meinem Chef das OK bekommen, einen Hund mit ins Büro nehmen zu dürfen), dass ich mit meiner Freundin im Internet nach Hunden schaute, sie in Essen am Telefon und im Netz und ich zuhause. Über eine Stunde schauten wir hier und dort, immer nur auf Tierschutz- oder Tierheimseiten. Ganz am Anfang war ich auf der Hp von Hundepfoten-in-Not und hatte dort eine kleine italienische Segugia gesehen, sie hieß Spina und ihr Anblick ließ mich nicht mehr los... Spina war auf einer Pflegestelle in Deutschland und das schon seit sieben Monaten, anscheinend hatte sich bislang niemand für sie interessiert. Ursprünglich kam sie aus Italien und hatte dort schon in Rieti gesessen, bis sie von der Hundeorganisation nach Deutschland verbracht wurde.

Nach einer Stunde hin- und herschauen auf diversen Tierschutzseiten, vielen Vorschlägen meiner Freundin, stand bei mir zum Schluss fest, ich wollte eigentlich nur Spina...! Als ich das meiner Freundin sagte, lachte sie nur und meinte, die eine Stunde suchen hätten wir uns eigentlich sparen können, wo sie Recht hat...hat sie Recht!

Also bewarb ich mich um eine Adoption für Spina. Es folgten lange Telefonate, ja, es ging hin und her. Spina saß ja mal nicht um die Ecke, sondern über 500 km von mir entfernt, da muss man schon gut überlegen und planen, wie alles ablaufen soll.

Dann wurde eine Vorkontrolle bei mir gemacht. Alles war in Ordnung. Nun die Überlegung, wie Spina nach Hause holen... Ehrlich gesagt, war mir die Strecke einfach zu weit, um mal eben hin zu fahren und dann gleich wieder zurück. Da hatte meine Freundin die Idee, dass ich zu ihr nach Essen fahre, eine Nacht dort schlafen, um dann gemeinsam am nächsten Tag mit ihr, ihrem Mann und ihrem Goldie Charly zur Pflegestelle zu fahren. Dafür bin ich ihr und ihrem Mann heute noch so sehr dankbar!

 

Gesagt, getan. Am 24.10.2007 fuhr ich also nach Essen und am nächsten Tag gemeinsam mit meinen Freunden weiter in die Nähe von Köln. 
 

Spina wurde aus dem Haus herausgetragen (sie mochte nicht allein gehen, sie hatte einfach nur Angst...). Als ich dieses ängstliche und hilflose Bündel Hund sah, wusste ich, Spina kommt mit, da gab es gar keine Überlegung mehr! Wir machten dann mit ihr und Charly einen kleinen Spaziergang und sie hat sich nur an Charly orientiert, ich glaube, er war ihr Retter... Als wir zurück kamen, wurden die Formalitäten erledigt, Autotür auf und Spina sprang sofort rein. Sie saß zwar sehr ängstlich hinten auf der Rückbank und ihr Blick ging immer nach hinten zu Charly, sie sah ihn und dann war alles in Ordnung für die kleine Maus. Dem Pflegefrauchen hat sie keinen Blick mehr geschenkt, wir hatten den Eindruck, sie war einfach nur froh, endlich dort weg zu kommen. Wir haben sie dann auch sofort mit ihrem neuen Namen "Nele" angesprochen, auf den sie auch sehr schnell reagiert hat. 

In Essen angekommen, stürmte sie dort in die Wohnung, wohl in der Annahme, das sei jetzt ihr Zuhause, sie konnte ja nicht wissen, dass ihr noch eine Fahrt von über 300 km bevor stand. Wir machten dann dort auch noch einen Spaziergang und dann ging es endlich ins richtige Heim. Die Fahrt über hat sie ganz still da gelegen. Ich machte dann eine Pause, damit wir uns die Beine vertreten konnten, aber Nele wollte nur wieder rein ins Auto, sie hatte wohl Angst, mich zu verlieren...

Zuhause angekommen standen dann gleich meine beiden Katzen in der Tür. Mit Blacky hat sie sich sofort angefreundet, Ronja war erst mal verschwunden, aber das hat sich schnell gegeben, schließlich kannten die Katzen ja Hunde durch unseren Collie. 

Am Sonntag bin ich mit ihr dann ins Büro gefahren, habe ihr dort alles gezeigt und am Montag war dann ihr erster "Bürotag". Alles klappte von Anfang wunderbar.

Nele hatte noch lange Zeit Angst vor Männern. Meinen Chef hat sie komischerweise (oder Gott sei Dank) sofort akzeptiert, aber vor meinen Söhnen (auch schon junge Männer) hatte sie großen Respekt. Aber das hat sich nach ein paar Wochen auch gelegt.

Mit Nele war eine Hündin bei mir eingezogen, die einfach nur dankbar war für jedes liebe Wort und die immer gefallen wollte. Ich habe diese Entscheidung nie bereut und kann jedem nur raten, erst mal in den Tierheimen zu schauen oder auch an ein Tier aus dem Ausland zu denken!

 

Nun musste ich mich von diesem

Traumhund trennen und ich kann

es immer noch nicht begreifen,

dass mein kleiner Schatz

nicht mehr bei mir ist...!

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